10 Tage bis zum Startschuss beim Swiss Epic

Es war mit Abstand die turbulenteste Rennvorbereitung, die ich je gemeistert habe. Letzten Sommer noch hatte ich Bedenken, ob ich die Rennvorbereitung so durchziehen kann, wie ich gerne würde und trotzdem in meinem Unternehmen alles gemeistert bekomme. Es wurden Pläne erstellt, Struktur geschaffen, alles bis auf das kleinste Detail geplant…

Und dann…kam Corona. Plötzlich plant man jegliche Trainingslager um, sucht Trainingsmöglichkeiten im Schwarzwald anstatt in der Toskana. Sieht seinen Teampartner statt 2 Wochen im Training lediglich 3 Trainingsausfahrten. Trainiert virtuell zusammen und tauscht sich über Handy über den aktuellen Trainingsstatus aus. Ersatzteile für sein Bike zu bekommen…Fehlanzeige. Mein Teampartner ist 10 Tage vor Startschuss noch an den letzten Zügen seines Bike-Aufbaus. Wie man es also nicht macht, haben wir bereits ausprobiert ;-).

Ob das Rennen stattfinden kann, stand eine gefühlte Ewigkeit in den Sternen. Also heißt es weitermachen, den Fokus behalten und ja nicht von Corona aus der Planung schmeißen lassen. Die Motivation über Monate aufrecht zu halten, mit der Angst vor einer Absage des Rennens, war das schwierigste in meiner gesamten Vorbereitung. 

„Warum soll ich die Intervalle so hart fahren…wenn das Rennen doch nicht stattfindet?“…“Soll ich wirklich 9 Monate alles nach meinem Training ausrichten mit der Gefahr, dass das Rennen nicht stattfindet?…“Würde ich das Ganze, bei einer Verschiebung auf das nächste Jahr, nochmals ein gesamtes Jahr durchziehen können?“

Der harte Kampf hat sich gelohnt, denn nun sind wir in den letzten Zügen der Vorbereitung und dürfen bereits unsere Sachen für die Schweiz packen. Für mich persönlich war es eine ganz neue Erfahrung, eine gesamte Trainingsvorbereitung Indoor auf der Rolle oder im eigenen Gebiet Zuhause zu trainieren. Von Corona…habe ich selbst nicht viel mitbekommen. Die Arbeit musste umstrukturiert werden und nahm erst einmal mehr Zeit in Anspruch als sonst, aber ich kann mich glücklich schätzen, dass mich meine Kunden so unterstützen und wir gemeinsam Lösungen gefunden haben. Und das Training findet für einen Marathon-Sportler sowieso einsam im Wald statt, die Kontakteinschränkungen stellten somit keine Hürde dar. 

Und mit einem meiner langjährigen Kunden darf ich nun in 10 Tagen durch Dick und Dünn Biken 🙂 Ich freue mich auf das Erlebnis und die vielen tollen Kilometer auf dem Bike. Es wird verdammt hart werden und ich werde sehr viel leiden und mich fragen warum ich das mache…aber ich möchte die Ziellinie erreichen und tolle Erlebnisse einpacken.

Kili bist du bereit? Wir haben 2 Minuten 😉 

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